Filmdrehorte in Deutschland
Deutsche Städte sind nicht nur große Medienzentren für Filmschaffende sondern gleichzeitig auch ihre Drehorte.
Inzwischen hat fast jede deutsche Großstadt ihren eigenen „Tatort“ oder zumindest eine eigene Fernsehserie.
Doch auch auf der Kinoleinwand sind deutsche Städte häufig im Bild.
Auf dieser Seite können Sie eine Reise zu den Filmschauplätze berühmter deutscher Kinofilme machen.
Wismar
Nosferatu, 1922
Der Roman „Dracula“ von Bram Stoker, wurde 1922 unter dem Titel Nosferatu erstmals in Deutschland verfilmt.
Der Stummfilm war einer der ersten Filme der Geschichte überhaupt.
Und zum allerersten Mal in der Filmgeschichte Deutschalnds hat Regisseur Fritz Murnau die gesicherten
Bedingungen der UFA-Studios verlassen und mit Außenaufnahmen gearbeitet. Als Drehort wählte er die Hansestadt Wismar.
Durch das Wassertor von Wismar ließ er den Vampir Nosferatu einen Sarg schleppen und an der Nikolaikirche wurde die
Flucht eines Opfers gedreht. Die historischen Bauten gibt es noch und können vor Ort besichtigt werden.
Wassertor
23966 Wismar
Nikolaikirche
Spiegelberg 12
23966 Wismar
Nikolaikirche aus der Luft ansehen
Der Film: Nosferatu
Hamburg
James Bond im Hotel Atlantic, 1997
Die Filmstadt Hamburg
ist in zahlreichen Kinofilmen zu sehen. Einer der spektakulärsten dürfte der James Bondstreifen „Der Morgen stirbt nie“
mit Pierce Brosnan gewesen sein. Bond logiert hier im Hotel Atlantic.
Und ganz nebenbei, wußten Sie, dass der alte Urbarde Udo Lindenberg schon seit vielen Jahren im Hotel Atlantic residiert?
Hotel Atlantic
An der Alster 72 – 79
20099 Hamburg
Der Film: Der morgen stirbt nie
Hotel Atlantic aus der Luft ansehen
Jetzt oder nie im Völkerkundemuseum, 1997
In seiner Komödie über drei kriminelle alte Damen „Jetzt oder nie – Zeit ist Geld“ hat Regisseur
Til Schweiger einen Banküberfall in einer äußerst attraktiven „Bank“ inszeniert.
Da echte Geldinstitute für Filmaufnahmen gesperrt sind, wurde ein improvisierter Bankschalter in der
Empfangshalle des
Museums für Völkerkunde in Hamburg aufgestellt.
Rothenbaumchaussee 64
20148 Hamburg
Völkerkundemuseum aus der Luft ansehen
Dittsche in der Grillstation
Wer mehr will als pure Nachrichten lässt sich gern am Sonntag-Abend von Dittsche erklären,
was „Das wirklich wahre Leben“ ist. In der Regel werden Comedy-Serien ja in Studios aufgenommen.
Nicht so bei Oliver Dietrich, der auf wirkliche Wahrheit wirklich Wert legt und an Original-Schauplätzen dreht.
Jeden Sonntag-Nachmittag, wenn die Eppendorfer Grillstation für Döner-Kunden geschlossen ist, kommen,
begleitet vom Kamerateam: Dittsche im ewigen Bademantel, Dönerbräter Ingo und der notorisch schweigende
Stammgast „Schildkröte“. Passanten dürfen bei den Dreharbeiten zugucken, natürlich nur mit wirklich wahrem Abstand.
Eppendorfer Grillstation
Eppendorfer Weg 172
20253 Hamburg
Grillstation aus der Luft ansehen
Hannover
23 – Oder nichts ist, wie es scheint, 1998
Der Computerchaos-Club begann als erste und legendäre Hackercomunity in Deutschland.
Im Film 23 – Oder nichts ist, wie es scheint, wurden tatsächliche Geschehnisse zu einem beängstigenden Film über Hacker,
Drogenkonsum, Verschwörungstheorien und Staatsverbrechen weiter verarbeitet. Drehort war unter anderem Hannover.
Der kleine Bahnhof, an dem zwei bekiffte randalierende Hacker aus dem Zug geworfen werden,
gehört jedoch zu Neustadt am Rübenberge in der Nähe von
Messe Hannover.
Im Film wird allerdings behauptet, hier sei Fallingbostel. Aber da ist eben nichts, wie es scheint.
Bahnhof
31535 Neustadt am Rübenberge
Der Film: „
Nichts ist so wie es scheint
Berlin
Die Hauptstadt Deutschlands hat sich spätestens seit der Wiedervereinigung zu einem hochbeliebten Filmschauplatz entwickelt,
doch auch vorher sind hier schon wahre Filmlegenden entstanden.
Der Himmel über Berlin, 1987
Mit diesem Film wurde Wim Wenders berühmt, der Erfolg ging sicher auch auf die kongeniale Besetzung von
Otto Sanders und Bruno Ganz als Engel zurück. Wohl fast jeder wird sich daran erinnern,
wie die beiden melancholischen Himmelsgestalten auf der Aussichtsplattform der „Goldelse“
stehen und über das Häusermeer der Stadt schauen. Weitere
Schauplätze
sind die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, der Askanische Platz und die Staatsbibliothek
Berlin.
Siegessäule Berlin
Großer Stern
Der Film:
Der Himmel über Berlin
Siegessäule Berlin aus der Luft ansehen
Lola rennt, 1998
Der Film mit der dauersprintenden Franka Potente in der Hauptrolle verschaffte sowohl der
Schauspielerin als auch dem Regisseur Tom Tykwer einen großen internationalen Karrieresprung.
Die Schauplätze in Berlin konzentrieren sich vor allem auf Straßen, in denen man über lange
Strecken geradeaus rennen kann. Dafür suchte sich Tykwer die Mindener Straße in Charlottenburg aus.
Ein weiterer Schauplatz ist die Oberbaumbrücke, die damals nach Jahrzehnten der Trennung gerade wieder neu befahrbar war.
Mindener Straße
10589 Berlin
Oberbaumbrücke
10997 Berlin
Der Film:
Lola rennt 1998
Oberbaumbrücke aus der Luft ansehen
Good Bye, Lenin, 2003
2003 wurden in Berlin mehrere Filme zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Vergangenheit gedreht.
Einer davon war Good Bye, Lenin, in dem ein braver Ost-Berliner Sohn versucht,
seiner kranken und parteitreuen Mutter zu verheimlichen, dass die Mauer gefallen und der Sozialismus vorbei ist.
Die schräge Komödie spielt unter anderem in der Karl-Marx-Allee, der Vorzeigestraße des ehemaligen „Arbeiterstaates“ DDR.
Herr Lehmann, 2003
Der Film stellt eine Art Gegenstück zur Wendezeit aus Westberliner Sicht dar.
Herr Lehmann ist eine typische Kreuzberger Existenz. Seine Westberliner Freunde scheinen sich
nur noch um sich selbst zu drehen. Herr Lehmanns Irrfahrt durch die Großstadt endet vollkommen
abrupt mit dem Fall der Mauer und der Verblüffung darüber, dass es tatsächlich Dinge gibt, die
sich ändern können. Der Film spielt unter anderem in der Kreuzberger Kultbar SO 36, die es heute noch gibt.
SO 36
Oranienstraße 190
10999 Berlin
Der Film: Herr Lehmann, 2003
Oranienstraße aus der Luft ansehen
Das Leben der Anderen, 2006
Das Stasidrama war der größte Filmerfolg Deutschlands in den letzten Jahren.
Nachdem er fast alle europäischen
Filmpreise
abgeräumt hatte, erhielt er sogar noch einen Oskar. Hauptdarsteller Ulrich Mühe, der wenige Wochen nach der Verleihung verstarb,
ist unter anderem in der ehemaligen Stasi-Hauptzentrale in der Normannenstraße zu sehen.
Außerdem im „Grünen Salon“ in der Volksbühne.
Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße
Ruschestraße 103
10365 Berlin
„Grüner Salon“
in der Volksbühne
Rosa Luxemburgplatz
10119 Berlin
Der Film:
Das Leben der Anderen
Wuppertal
Die Schwebebahn von Wuppertal ist einzigartig in Deutschland und fasziniert auch so manchen Filmemacher.
Bereits 1974 hat Wim Wenders in seinem Erfolgsfilm Alice in den Städten die Schwebebahn in Szene gesetzt.
1997 hat Regisseur Til Schweiger die Schwebebahn in seinem Film Knockin’ on heavens door gezeigt.
Knockin’ on heavens door
Wuppertaler Schwebebahn
Alice in den Städten
Eberbach
Der Name der Rose, 1986
Selten kam in Deutschland so viel internationale Filmprominenz zusammen,
wie zur Verfilmung des Bestsellers von Umberto Eco „Der Name der Rose“.
Ausgerechnet das hessische
Kloster Eberbach
erfüllte alle Anforderungen der Crew, um dem mittelalterlichen Drama um Glaube und Wissen die rechte Kulisse zu verleihen.
Interessierte Besucher sind herzlich willkommen und können das Kloster bei einer öffentlichen Führung.
Der Film: Der Name der Rose
Eberbach aus der Luft ansehen
Leipzig
Flightplan – ohne jede Spur, 2004
Ursprünglich wollte die Hollywood-Crew um Jodie Foster die Flughafen-Aufnahmen
für das Flugzeugdrama Flightplan auf einem Berliner Flughafen drehen.
Doch was sie vorfanden, sah ihnen nicht großstädtisch genug aus. Der
Flughafen Leipzig/Halle
entsprach ihren Vorstellungen mehr und so kam
Leipzig
zur Ehre, eine der berühmtesten Schauspielerinnen Hollywoods auf seinem Boden begrüßen zu dürfen.
Die Dreharbeiten wurden in der Schalterhalle des Flughafens vorgenommen.
Der Film:
Flightplan ohne jede Spur
Köln
Der bewegte Mann, 1994
Spätestens mit dem bewegten Mann hat Deutschland der Welt gezeigt, dass es auch lustig sein kann.
Die Filmkomödie kassierte zahlreiche Preise und ist noch heute Kult.
Einige Szenen wurden unter anderem im Gloria-Theater gedreht, das bis heute eine angesagte Szene-Adresse in Köln ist.
Gloria-Theater
Apostelstraße 11
50667 Köln
Der Film: Der bewegte Mann
Gloria-Theater aus der Luft ansehen
München
„Die Weiße Rose“, 1982 und „Sophie-Scholl – Die letzten Tage“ 2005
Die Münchner Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“ und insbesondere die
Geschichte der mutigen Geschwister Hans und Sophie Scholl ist fest im
historischen Bewusstsein der Münchner verankert. Insbesondere am Standort
der Ludwig-Maximilian-Universität, kurz LMU, an der die Widerstandsaktionen
der Scholl-Geschwister organisiert und auch durchgeführt wurden.
So wurde die LMU auch schon zweimal zum Schauplatz von Filmen, die
vom Kampf der mutigen jungen Münchner bis zu ihrer Hinrichtung erzählen.
Ludwig-Maximilian-Universität München
Hauptgebäude der LMU
Geschwister-Scholl-Platz 1
Die weiße Rose
Sophie Scholl
LMU aus der Luft ansehen
Zur Sache Schätzchen, 1967
1967 hat in München ein ziemlich schräger Film für Aufsehen gesorgt.
Eine chaotische Handlung und zwei sympathische Antihelden ließen die
üblichen Zuschauererwartungen offen und sorgten trotzdem für Filmspaß.
Dazu gehörten verschiedene Vergnügungsaktionen. Unter anderem surften die
jungen Filmhelden übers wilde Wasser des Eisbachs im Englischen Garten.
Die Filmszene aus „Zur Sache Schätzchen“ machte das Eisbach-Surfen zu einem Kult,
der bis heute gepflegt wird. Außerdem wird im Tierpark Hellabrunn eine Ziege entführt.
Eisbach im Englischen Garten
Tierpark Hellabrunn
Der Film:
Zur Sache Schätzchen, 1967
Englischen Garten aus der Luft ansehen
Rossini, 1996
Der Münchner Regisseur Helmut Dietl hat mit diesem Film der eitlen Filmbranche ein selbstironisches Denkmal gesetzt.
In einem italienischen Restaurant (Rossini) treffen sich ehrgeizige Schauspieler,
egomanische Künstler und eingebildete Regisseure und stellen sich „die mörderische Frage, wer mit wem schläft“.
Original des Restaurants Rossini war das Romagna Antica, das dreißig Jahre lang die Szene-Adresse
der Münchner Filmbranche war, bis es 2007 wegen Mietwucherpreisen seine Pforten schloss.
An der Original-Adresse des Rossini-Films befindet sich heute das Restaurant Mediterranee.
Restaurant Mediterranee
Elisabethstr. 52
80796 München
Der Film: Rossini 1996
Restaurant Mediterranee aus der Luft ansehen
Rainer-Werner-Fassbinder-Platz
Ursprünglich sollte dem verstorbenen und berühmt-berüchtigten Münchner Film-Regisseur
Rainer Werner Fassbinder mit der Benennung eines hübschen Platzes in der Münchner Innenstadt gedacht werden.
Nach Protesten von verschiedener Seite kam es zu einer Änderung. München hat nun zwar seinen Fassbinder-Platz,
allerdings ist dieser bisher eine brachliegende unbebaute Fläche nahe der Autobahn und entspricht
damit vor allem der hoffnungslosen Grundstimmung von Filmen wie „Angst essen Seele auf“.
Rainer-Werner-Fassbinder-Platz
80636 München
Rainer-Werner-Fassbinder-Platz aus der Luft ansehen
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Drehort
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