Geburtsorte der berühmtesten Deutschen der letzten 150 Jahre
Das 20. Jahrhundert mit all seinen Extremen hat in Deutschland einige Berühmtheiten hervor gebracht.
Wissenschaftler, Künstler und Politiker von Weltrang, aber auch die ersten TV-Stars der Nation.
Hier erfahren Sie, wo die größten Berühmtheiten geboren wurden bzw. ihre Kindheit verbrachten.
Albert Einstein
Obwohl Albert Einsteins (geb. 1879 in Ulm) Eltern bereits ein Jahr nach Geburt nach München zogen,
wird das Gedenken an ihren berühmten Sohn in Ulm stolz gepflegt. So steht vor dem Geburtshaus in der
Bahnhofstraße 20 ein Einstein-Monument und es gibt eine Albert-Einstein-Straße in Ulm.
1921 erhielt der jüdische Wissenschaftler Albert Einstein für seine wissenschaftlichen Leistungen den Nobelpreis.
Nur wenige Jahre später verbrannten die Nazis seine Bücher und erkannten ihm die deutsche Staatsbürgerschaft ab.
Durch die Umsiedelung in die USA konnte Einstein einem schlimmeren Schicksal entgehen.
Als Ulm ihm 1949 die Ehrenbürgerschaft antrug, lehnte er mit Verweis auf den Holocaust höflich ab.
Zur Ernennung der Einsteinstraße hatte er bereits geschrieben: Von der nach mir benannten Strasse habe ich schon gehört.
Mein tröstlicher Gedanke war, dass ich ja nicht verantwortlich sei, was darin geschieht.
Geburtshaus und Einsteindenkmal
Bahnhofstraße 20
89073 Ulm
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Heinrich und Thomas Mann
Heinrich Mann, geb. 1871 in Lübeck
Thomas Mann, geb. 1875 in Lübeck
Beide Brüder waren als Schriftsteller in Deutschland erfolgreich.
Heinrich Mann vor allem mit seinem Werk „Der Untertan“. Thomas Mann war allerdings der berühmtere von beiden,
und schuf das umfangreichere Lebenswerk. 1929 erhielt er den Literaturnobelpreis.
Einer seiner größten Erfolge war der Familienepos „Die Buddenbrooks“, nach dem auch das Museum zu Ehren des
Schriftstellers benannt wurde. Das Buddenbrook-Haus war während der Kindheit der Gebrüder Mann im Besitz ihrer Großeltern.
Im Museum wird auch an den Schriftsteller Günter Grass erinnert, der zwar in Danzig geboren wurde,
sich aber nach dem Krieg in
Lübeck
niederließ und bis heute in der Nähe der Hansestadt lebt.
Buddenbrookhaus
Mengstraße 4
23552 Lübeck
Buddenbrook-Haus aus der Luft ansehen
Heinrich Böll
1972 erhielt der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll (geb. 1917 in
Köln)
den Literaturnobelpreis.
Berühmt wurde er u.a. mit seinem umstrittenen Roman „Ansichten eines Clowns“.
Der Autor war Kölner mit Leidenschaft und so kann man viele Schauplätze seiner
Romane in der Rheinmetropole noch heute besichtigen. An seinem Geburtshaus ist eine Gedenktafel für ihn angebracht.
Geburtshaus Heinrich Böll
Bonner Straße 26
50 677 Köln
Geburtshaus Heinrich Böll aus der Luft ansehen
Karl May
geb. 1842 in Hohenstein-Ernstthal
Thomas Mann und Heinrich Böll haben zwar Nobelpreise bekommen, aber von keinem deutschen
Schriftsteller wurden jemals so viele Bücher verkauft wie von Karl May.
Dabei war der Erfinder von Winnetou und Old Shatterhand nicht einmal in Amerika.
Dennoch erinnert das Karl-May-Museum in Radebeul an das Leben der Prärie-Indianer.
Geboren ist der Bestsellerautor in Hohenstein-Ernstthal, einem kleinen sächsischen Gebirgsort. Das
Geburtshaus des berühmten
Sohnes ist ebenfalls ein Museum zu Ehren von
Karl May.
Karl-May-Haus
Karl-May-Str. 54
09377 Hohenstein-Ernstthal
Karl May Geburtshaus aus der Luft ansehen
Konrad Adenauer
Adenauer (geb. 1876 in Köln), der erste Bundeskanzler ist vielen auch als der Kanzler des „Wirtschaftswunders“
in Erinnerung geblieben. Der CDU-Mann hatte den Aufschwung nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren fest im Blick.
Geboren wurde der konservative Politiker in Köln, sein Geburtshaus wird von einer Gedenktafel geziert.
Aber darauf beschränken sich die Ehrungen natürlich nicht.
Der Kölner Flughafen trägt stolz den Namen des berühmten und verdienstvollen Kölners.
Geburtshaus Konrad Adenauer
Balduinstraße 6
50676 Köln
Geburtshaus Konrad Adenauer aus der Luft ansehen
Willy Brandt
Willy Brandt (geb. 1913 in Lübeck, St. Lorenz) wurde eigentlich als Herbert Frahm geboren,
musste sich aber einen Decknamen zulegen, weil er im dritten Reich aktiv im politischen Untergrund arbeitete.
In seiner späteren politischen Karriere behielt er den Decknamen bei.
Für seine Arbeit als Bundeskanzler, insbesondere für seine Versöhnungspolitik in Osteuropa
erhielt Brandt den Friedensnobelpreis. Ihm zu Ehren wurde das
Willy-Brandt-Haus
errichtet, das sich nicht nur mit seiner Biografie sondern auch mit vielen Themen der deutschen Geschichte beschäftigt.
Willy - Brandt - Haus Lübeck
Königstraße 21
23552 Lübeck
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Erich Honecker
Es ist zwar kein besonders positiver Ruhm, aber berühmt war der Staatschef der
DDR Erich Honecker (geb. 1912 in Wiebelskirchen) allemal. Schließlich hatte er das
Amt ganze 13 Jahre inne. Was viele nicht wissen, der Mann kam eigentlich aus dem „Westen“,
genauer gesagt aus dem Saarland, wo er als Sohn eines Bergmanns geboren wurde.
Schon in seiner Kindheit wurde er von seinem Vater, einem KPD-Mitglied, zum Kommunismus erzogen.
Eine Gedenktafel für die Familie findet man in Wiebelskirchen nicht.
Keine Gedenktafel
Wiebelskirchen Ortsteil von
66540 Neunkirchen
Sepp Herberger
Wenn man sich ansieht, wie kurz heute die Karriere eines Fußballnationaltrainers sein kann
(Klinsmann schaffte ganze zwei Jahre) ist kaum zu glauben, dass noch vor einigen Jahrzehnten ein
Name wie ein Synonym für den Begriff Trainer der Nationalmannschaft stand, über alle politischen Stürme,
Kriegs- und Friedenszeiten hinweg. Mit 28 Jahren Amtszeit war Sepp Herberger (geb. 1897 in Mannheim)
der langjährigste Nationaltrainer der deutschen Fußballelf. Geboren wurde er in der Spiegelsiedlung
Mannheim,
von der heute nur noch ein Gebäude steht. Dort erinnert eine Gedenktafel an den Bundestrainer.
Die ehemalige Rue-de-France-Straße, in der Herberger geboren wurde, heißt heute Sepp-Herberger-Weg.
Geburtshaus Sepp Herberger
Sepp-Herberger-Weg
68519 Mannheim-Viernheim
Geburtshaus Sepp Herberger aus der Luft ansehen
Loriot - bürgerlich: Bernhard Victor Christoph Carl, kurz „Vicco“ von Bülow
Kein Comiczeichner Deutschlands war je so erfolgreich, so vielseitig und vorbildhaft wie
Loriot.
Die Bemerkung „das ist ja wie bei Loriot“ hat sich als geflügeltes Wort für unfreiwillige
Spießerkomik bereits im deutschen Sprachschatz festgesetzt.
Vicco von Bülow (geb. 1923 in Brandenburg) an der Havel wurde in
Brandenburg an der Havel geboren und in der St. Gotthardkirche getauft.
Seine Heimatstadt förderte er mit großzügigen Zuwendungen.
Ihm zu Ehren wurde die Taufkapelle der St. Gotthardkirche zu seinem 85. Geburtstag
restauriert und offiziell als „Loriots Taufkirche“ gewürdigt. Loriot ist außerdem
Ehrenbürger der Stadt Brandenburg an der Havel.
Loriot Taufkirche St. Gotthard
Bergstraße 14
14770 Brandenburg
Loriots Taufkirche aus der Luft ansehen
Heinz Rühmann
Der Vater des berühmten und gleichermaßen beliebten Schauspielers führte eine Bahnhofskneipe.
Sein kleiner Sohn (Geb. 1902 in Herne-Wanne) soll angeblich schon mit vier Jahren auf den Tisch geklettert sein,
um das Publikum mit auswendig gelernten Versen zu unterhalten.
Heute heißt der Platz vor dem Bahnhof Herne Heinz-Rühmann-Platz
Heinz-Rühmann-Platz
44649 Herne
Heinz-Rühmann-Platz aus der Luft ansehen
Marlene Dietrich
Deutschlands erfolgreichste Schauspielerin wurde eigentlich als Marie Magdalene Dietrich
(geb. 1901 in Berlin-Schöneberg) in der Sedanstraße (heute Leberstraße) in Berlin Schönberg geboren.
Nach dem frühen Tod ihres Vaters verbrachte sie mit ihrer Schwester Elisabeth und ihrer
Mutter auch ihre frühesten Kindheitsjahre in der Leberstraße.
Ab dem 11. Lebensjahr nannte sie sich selbst Marlene.
Zu Ehren der großen Filmdiva wurde eine Gedenktafel an ihrem Geburtshaus angebracht.
Geburtshaus Marie Magdalene Dietrich
Leberstraße 65
10829 Berlin
Geburtshaus Dietrich aus der Luft ansehen
Hildegard Knef
Hildegard Knef (geb. 1925 in Ulm), die 24 Jahre später geboren wurde, hatte von Anfang an zahlreiche
Parallelen zum Weltstar Marlene Dietrich. Auch ihr Vater starb kurz nach ihrer
Geburt und sie wuchs bei der alleinerziehenden Mutter auf.
Aber mehr noch: Die Mutter zog mit ihrer einjährigen Tochter nach Berlin, und wohin?
Nach Schöneberg in die Sedanstraße, nur wenige Türen vom Geburtshaus der Dietrich entfernt.
Wohnhaus in der Kindheit
Leberstraße 68
10829 Berlin
Wohnhaus von Hilde aus der Luft ansehen
Harald Juhnke
Harald Juhnke (geb. 1929 in Berlin) ist vielleicht der letzte Entertainer Deutschlands,
der noch als Berliner Original berühmt wurde. Selbstverständlich wurde der stark berlinernde
Sänger und Schauspieler bereits in Berlin geboren. Als Sohn eines Polizisten und einer
Bäckerstochter wuchs er in einer
Mietskaserne
im Wedding (heute Gesundbrunnen) auf. Juhnke, der zeitlebens für seinen Humor beliebt war,
starb am 1. April in derselben Nacht wie Papst Johannes Paul II.
An seinem Geburtshaus befindet sich eine Gedenktafel.
Außerdem wurde ein Harald-Juhnke-Denkmal in der Fordoner Straße in Gesundbrunnen aufgestellt.
Geburtshaus Harald Juhnke
Stockholmer Straße 29
13359 Berlin
Geburtshaus aus der Luft ansehen
Rex Gildo
Rex Gildo (geb. 1939 in München Straubing) der berühmteste in Deutschland geborene Schlagersänger.
Udo Jürgens und Peter Alexander waren aus Österreich, Howard Carpendale aus Südafrika.
Rex Gildo dagegen wurde als Ludwig Alexander Hirtreiter in München Straubing geboren.
Für eine geplante Schauspielkarriere nahm er den Namen Rex Gildo an.
Mit Hits wie „Fiesta Mexicana“ oder „Schließ die Augen, wenn du glücklich bist“ wurde er berühmt.
Nach seinem frühen und rätselhaften Tod im Oktober 1999 hielt sich der Nachruhm in Grenzen.
Wer eine Kindheitsstätte von Rex Gildo besuchen möchte, kann das Internat der Regensburger
Domspatzen besichtigen, denn hier hat der hoffnungsvolle Sängerknabe eine Zeit seiner Kindheit verbracht.
Internat Regensburger Domspatzen
Reichsstr. 22
93055 Regensburg
Internat Regensburger Domspatzen aus der Luft ansehen