Historische Orte in Deutschland
Ob im nationalen Rahmen oder für die ganze Welt, an vielen Orten Deutschlands wurde Geschichte geschrieben.
Dabei ist oftmals das historische Highlight bekannter als der Ort, an dem es stattfand.
Wir haben für Sie einige Schauplätze aus Politik-, Kultur- Wissenschafts- und
Kriminalgeschichte zusammen gestellt.
Orte der Weltpolitik
Die Wiege der BRD
Als Konrad Adenauer am 23. Mai 1949 das Grundgesetz unterzeichnete,
war die Etablierung der Bundesrepublik Deutschland beschlossene Sache.
Gleichzeitig fungierte das Bonner Bundeshaus an diesem Tag erstmals als Sitz des Deutschen Bundestages.
Aus der ehemaligen Bonner Pädagogischen Akademie war so ein Regierungsgebäude entstanden,
das seine Funktion bis 1999 ausübte. Heute befindet sich hier das Internationale Kongresszentrum Bundeshaus Bonn.
Internationales Kongresszentrum Bundeshaus
Görresstraße 15
53113 Bonn
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Kennedy-Rede in Berlin
Wenn Deutsche den Namen John F. Kennedy hören, denken sie meist an seinen berühmtesten Satz, den er auf deutschem Boden gesprochen hat: „Ich bin ein Berliner.“ Doch, wo hat er das eigentlich gesagt?
Am Brandenburger Tor jedenfalls nicht, das lag zu jener Zeit eher in einer tristen Gegend. Das politische Zentrum Westberlins war damals das Schöneberger Rathaus, dessen Vorplatz als Rede- und Versammlungsplatz genutzt wurde.
1963 drückte der amerikanische Präsident hier seine Solidarität mit den Berlinern aus, die seit knapp zwei Jahren von der Berliner Mauer umschlossen waren. Seine einfachen und einprägsamen Worte hatten große Wirkung.
Der einstige Rathausplatz heißt heute auch John-F.-Kennedy-Platz.
Übersetzung der Berliner Kennedy-Rede
John-F.-Kennedy-Platz
10825 Berlin
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Wo die Mauer gefallen ist
Die historischen Bilder der Maueröffnung vom 11. November 1989 zeigen meistens
Menschenmassen und vollgestopfte Autos, die sich durch’s Brandenburger Tor drängen.
Dieses Gebäude hat natürlich die größte Symbolik für die Berliner Mauer.
Dennoch, zuerst aufgegangen ist die Mauer woanders, nämlich am Grenzübergang Bornholmer Straße.
Auslöser war die internationale Pressekonferenz, auf der ein Regierungsvertreter der DDR,
Günter Schabowski, zur Überraschung aller Anwesenden von einem Zettel verlas,
dass allen Bürgern der DDR ab sofort, die freie Ausreise erlaubt sei.
Daraufhin stürmten Menschenmassen aus dem Ostberliner Stadtteil Prenzlau an den
Grenzübergang Bornholmer Straße an der Bösebrücke und forderten die sofortige Öffnung.
Erst nachdem hier die verwirrten Grenzbeamten dem Druck der Massen nachgegeben haben,
wurden nach und nach auch die anderen Grenzübergänge geöffnet.
Bornholmer Straße
Bösebrücke
10439 Berlin
Bösebrücke aus der Luft ansehen
Historische Erfindungen
Entdeckung des TBC-Erregers
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war TBC, auch Schwindsucht genannt, eine der gefährlichsten Volkskrankheiten in Europa. Oftmals bedingt durch enge Wohnverhältnisse und schlechte Hygiene breitete sich der TBC-Erreger in rasender Geschwindigkeit aus. Der deutsche Arzt und Mikrobiologe Robert Koch erlangte mit der Entdeckung dieses Erregers und der Entwicklung eines ersten Impfstoffes, dem Tuberkulin, internationale Berühmtheit. Seine Wirkungsstätte war damals das Kaiserliche Gesundheitsamt Berlin. Nach der Entdeckung von Koch wurde die Gründung eines Institutes für Infektionskrankheiten beschlossen und in Berlin Wedding neu errichtet. Noch heute ist das Robert-Koch-Institut die führende Einrichtung zur Erforschung von Infektionskrankheiten in Deutschland.
Robert-Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin-Wedding
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Erfindung der Röntgenstrahlen
In den kranken Körper hineinschauen können, das war Jahrtausende lang der unerfüllte Traum aller Mediziner. Bis der deutsche Forscher Wilhelm Conrad Röntgen endlich eine Lösung fand. Am Freitagabend des 8. November 1895 hatte der Wissenschaftler alle seine Mitarbeiter ins Wochenende geschickt, um sich in aller Ruhe auf seine neuesten Entdeckungen konzentrieren zu können. In dieser Nacht entdeckte er jene sensationellen Strahlen, die Unsichtbares erleuchten konnten.
Das ehrwürdige Wissenschaftsgebäude hieß damals Physikalisches Institut und gehörte zur Würzburger Universität. Heute befindet sich hier die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, die eine Gedächtnisstätte für den berühmten Erfinder aus dem 19. Jahrhundert unterhält.
Röntgengedächtnisstätte
Röntgenring 8
97070 Würzburg
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Erfindung des Autos
Man kann sich kaum vorstellen, wie groß das Erstaunen der Bürger war, als sie zum ersten Mal eine Kutsche sahen, die nicht von Pferden gezogen wurde. Wie von Geisterhand rollte sie ganz allein über die Straße. Anstelle der Pferde besaß der Wagen einen Benzin-Motor, den Gottlieb Daimler über viele Jahre hinweg in seinem Gartenhaus in Bad Cannstatt entwickelt hat. Noch heute kann man Daimlers einstige „Hinterhofwerkstatt“ besichtigen, in der 1882 die mobile Revolution des Autos ihren Anfang nahm.
Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte
Taubenheimstraße 13
70372 Stuttgart
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Historische Kulturorte
Wo Wagners erste Oper floppte
Wagner-Opern sind der Inbegriff deutscher Opernkultur. Neben den lyrisch-verspielten Werken der Italiener bzw. des Österreichers Mozart, steht Wagner für Pomp und Pathos. Dabei hat der Opernfürst aus Sachsen es anfangs auch mit leichten Stoff versucht. Als junger Kapellmeister im Stadttheater Magdeburg brachte er seine erste Oper „Das Liebesverbot“ zur Aufführung, eine frivole Inszenierung, in der sich alle Beteiligten einem königlichen Verbot der freien Liebe widersetzen. Immerhin zeigte sich schon hier Wagners Neigung zur großen Dimension. Die wollüstigen Massenszenen erregten einen Skandal und das sofortige Verbot der Aufführung. Bis heute ist vielen Wagnerianern der einstige Start des großen Meisters peinlich. Seine damalige Wirkungsstätte kann man auch nicht mehr besichtigen, sie wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Eine Seitenpassage der Otto-von-Guericke-Straße in Magdeburg erinnert aber noch an das historische Gebäude.
Am alten Theater
39104 Magdeburg
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Wo Schiller seine „Räuber“ schrieb
Friedrich Schiller, neben Goethe der berühmteste, meistgelesene und meistgespielte Dichter der Weimarer Klassik, durchlebte in seiner Jugend harte Zeiten. Als Zögling der Stuttgarter Karlsschule im
Jagdschloss Solitude sollte er in die Elitegarde des deutschen Heeres hineinwachsen. Krieg und Militär lieferten dem Dichter später den Stoff für seine berühmtesten Werke wie den „Wallenstein“ oder den „Wilhelm Tell“. Schon in der Militärschule begann Schiller mit seinem Erstlingswerk „Die Räuber“. Für das wilde Freiheitsstück handelte er sich zunächst Kerkerhaft und Verbote ein, bis es ihm endlich gelang, aus Stuttgart zu fliehen.
Heute werden im Schloss Solitude schon lange keine Militärs mehr ausgebildet, stattdessen befindet sich hier eine
internationale Kunstakademie von hohem Ansehen.
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Wo Elvis Presley stationiert war
Militärische Angelegenheiten brachten auch den berühmtesten Popstar aller Zeiten nach Deutschland, Elvis Presley.
Der King of Rock’n’Roll leistete vom 1. 10.1958 bis zum 2. März 1960 seinen Militärdienst in Deutschland in der Kaserne Friedberg ab.
Allerdings wohnte er nicht in einer Soldatenstube, sondern im nahe gelegenen Bad Nauheim - zuerst im Hotel Grunewald, später, nachdem er seine Familie nach Deutschland geholt hatte, in einem Haus in der Goethestraße 14.
Bis heute wird das Gedenken an die deutsche Zeit des King of Rock’n’Roll
mit viel Leben erfüllt.
Hotel Grunewald mit Elvis-Stele
Terrassenstr. 10
61231 Bad Nauheim
Elvis-Presley-Verein Bad Nauheim
Elvis’ Wohnhaus
Goethestraße 14
61231 Bad Nauheim
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Historische Tatorte
Wo Serienmörder Haarmann wohnte
Fritz Haarmann war ein berüchtigter und vielleicht der schrecklichste Serienmörder, der in Deutschland je sein Unwesen trieb. In den Jahren von 1918 bis 1924 soll er insgesamt 27 männliche Jugendliche getötet, zerstückelt und verbrannt haben. Angeblich hat er sogar ein Teil des Fleisches seiner Opfer verkauft. Der homosexuelle Haarmann war häufig arbeitslos und mehrfach als geistig behindert eingestuft worden. Während der Zeit der Morde wohnte er in einer kleinen Dachkammer im damaligen Rotlichtviertel von Hannover in der Roten Reihe.
Am 15. April 1925 wurde er hingerichtet. Im Film „Der Totmacher“ versucht Hauptdarsteller Götz George die kranke Psyche dieses Täters zu zeigen.
Wohnhaus Fritz Haarmann
Rote Reihe 2
30169 Hannover
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Wo König Ludwig II. sein Ende fand
Selten gab es um den Tod eines Königs so viele Rätsel wie um das Ende von König Ludwig II., dem sogenannten Märchenkönig von Bayern. Ihm sind Bayerns attraktivste Sehenswürdigkeiten zu verdanken, Schloss Schwangau und Neuschwanstein, er investierte in Wissenschaft und Künste. Doch berüchtigt war auch sein leichtfertiger Umgang mit Vermögen und sein angeblich kindliches Gemüt. Seine Widersacher setzten die Entmündigung des Königs durch. Kurz darauf wurde er am Ufer des Starnberger Sees tot aufgefunden und die Nachricht von seinem Selbstmord verbreitet. Viele Historiker gehen jedoch davon aus, dass der ausgezeichnete Schwimmer umgebracht wurde.
Am Fundort
seiner Leiche befindet sich ein Kreuz zu seinem Gedenken.
Fundort aus der Luft ansehen
Das erste Attentat der RAF
Die Terrorserie der sogenannten Roten Armee Fraktion begann zunächst mit
einem unblutigen Attentat. Die erste gewaltsame Aktion sollte eindeutig
symbolischen Charakter tragen und die zwei Anschläge auf die „Konsumtempel
des Imperialismus“ sollten als Protest gegen die Kriege im fernen Osten
verstanden werden. In der Nacht zum 3. April 1968 brannte es in zwei
Kaufhäusern an der Frankfurter Zeil. Niemand wurde verletzt, doch die
Ära des Terrorismus in Deutschland hatte begonnen.
Kaufhaus M. Schneider
Stiftstraße 2
60313 Frankfurt
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Galeria Kaufhof
Zeil 116 – 126
60313 Frankfurt
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